Bus-Unfälle

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Autobusse gelten zu Recht als besonders sicheres Verkehrsmittel. Im Jahr 2007 starben gemäß Statistik Austria „nur“ 4 Personen in Bussen (von insgesamt 691 im Straßenverkehr Getöteten) und 730 wurden verletzt (von insgesamt 53.211 im Straßenverkehr Verletzten). Europaweit sind Busse nur in 1% der tödlichen Verkehrsunfälle verwickelt (Quelle: CARE data base). Wir nehmen Busunfälle eher wahr als Pkw-Unfälle, weil sie oft spektakulärer und die Unfallfolgen oft sehr schwer sind.

Die Analyse der Unfallursachen zeigt, dass wenn es zu einem spektakulären Bus-Unfall kommt, in 57% der Fälle offensichtlich der Fehler beim Buslenker lag: Fehler Nummer Eins war bei 14 von diesen insgesamt 62 analysierten Unfällen Abkommen von der Fahrspur ohne äußere Ursache (23%). Bei 7 von 62 Unfällen (11%) hat der Buslenker das Steuer verrissen und somit offenbar überreagiert, weil er erschrocken ist – z. B. weil er von einem anderen Fahrzeug geschnitten wurde oder einem Wild ausweichen wollte. Verreißen ist somit die zweithäufigste Unfallursache.

Analysiert wurden die spektakulärsten Unfälle von Reisebussen mit tödlich Verletzten seit 2003 in Europa und der Türkei, die durch Pressemeldungen ausreichend detailgerecht dokumentiert und großteils durch den ADAC zusammentragen wurden. Bei der Analyse zeigte sich weiters, dass nur bei 12 von insgesamt 62 Unfällen (19%) der Buslenker offensichtlich unschuldig war. Bei weiteren 11 Unfällen (18%) war die Verursachensfrage nicht mit ausreichender Sicherheit zu klären. Nur bei 4 Unfällen (6%) schien technisches Gebrechen verantwortlich gewesen zu sein (siehe auch Tabellen auf den nächsten Seiten).

TABELLEN: 62 analysierte Reisebusunfälle in Europa und der Türkei ab 2003 bis 2006 aufgrund von ausreichend detaillierten Medienberichten – zum Großteil basierend auf einer Auflistung des ADAC:


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Berufsfahrer Aus- und Weiterbildung

In allen EU-Staaten wurde eine verpflichtende Aus- und Weiterbildung für Lkw- und Bus-Berufsfahrer im Jahr 2003 mittels EU-Richtlinie beschlossen, welche ab 10. September 2008 für gewerbliche Bus-Fahrer gilt. Zusätzlich zur Führerscheinprüfung muss man auch eine Berufsfahrerprüfung ablegen. Innerhalb von fünf Jahren muss man 35 Stunden Weiterbildungen nachweisen. Die Inhalte betreffen neben technischen und rechtlichen Aspekten auch jene psychischen Faktoren, die gemäß der Erforschung der Unfallursachen relevant sind: Müdigkeit, richtige geistige und körperliche Verfassung, Stress, Konzentration, richtige Notreaktionen usw.


Für Busfahrer sind folgende Fahrgäste oft besonders problematisch:

• Aggressive Fahrgäste

Alkoholisierte Fahrgäste

• Laute Fahrgäste

• Besserwisser

Kinder


Richtiges Verhalten gegenüber Problemfahrgästen:

1. Die Fahraufgabe hat immer Vorrang – notfalls halten

2. Analyse (muss ich überhaupt handeln)

3. Entscheidung im Voraus treffen: Wie weit werde ich gehen?

4. Klare Anweisungen geben, was Fahrgäste tun sollen:

- Ausschließlich mit Sicherheit argumentieren

- Sachlich argumentieren, niemals persönlich werden

- Höflich, aber bestimmt

- Konsequent, nicht zu streng sein (speziell gegenüber Kindern)

- Nicht diskutieren

5. Gegebenenfalls Hilfe holen


Übrigens: Auch in Bussen muss man den Sicherheitsgurt anlegen, sofern einer auf dem Sitzplatz vorhanden ist. Seit dem Jahr 2005 gilt sogar eine gesetzliche Hinweispflicht.