Sonntagsfahrer

Aus alles-führerschein.at - Lexikon
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Unter Sonntagsfahrer wird umgangssprachlich ein Fahrer mit wenig Fahrpraxis verstanden, der meist in der Freizeit eher kurze Strecken fährt, sich dabei oft unentschlossen und wenig umsichtig verhält, wodurch er für andere verkehrsbehindernd und auch verkehrsgefährdend erlebt wird. Studien belegen, dass Fahrer mit einer geringeren Kilometerleistung ein relativ höheres Unfallrisiko aufweisen als Fahrer mit höherer Kilometerleistung.


Langford et al (2006) analysierten die Unfallursachen von insgesamt 47.502 Niederländischen Fahrern anhand deren 4.324 Verkehrsunfällen. Dabei wurden neben Unfällen auch die jährliche Kilometerleistungen pro Person erhoben und in drei Kategorien unterteilt: Wenigfahrer bis 3.000 km; Mittelfahrer 3.001 bis 14.000 km und Vielfahrer mehr als 14.000 km. Es zeigte sich, dass mit Zunahme der jährlichen Fahrpraxis auch die Unfallrate je 1 Mio. km deutlich sank. Übrigens zeigte sich, dass ältere Lenker mit hoher jährlicher Fahrpraxis die durchschnittlich niedrigsten Unfallraten aufwiesen. Der Sonntagsfahrer ist somit nicht dem Klischee entsprechend automatisch der ältere Lenker. Nur Senioren mit wenig Fahrpraxis können gemäß dieser Studie als Sonntagsfahrer bezeichnet werden.

Bartl, Hager & Urbanek (2008) konnten im Rahmen einer Studie zur Analyse von Unfallursachen bei österreichischen Zweiradfahrern ebenfalls aufzeigen, dass die Unfallrate (Anzahl der Unfälle in Relation zur Kilometerleistung) mit der Zunahme der jährlichen Fahrleistung sinkt. 754 mittels schriftlichem Fragebogen Befragte (annähernd repräsentativ für Österreich), die für die letzten fünf Jahre regelmäßige jährliche Kilometerleitungen angaben, wurden in drei Gruppen unterteilt:


• Wenigfahrer 1.155 km

• Mittelfahrer 2.876 km

• Vielfahrer 6.568 km)


Der Unfallquotient wurde folgendermaßen berechnet: Gesamtzahl der Unfälle der Gruppe/Mittelwert der jährlich gefahrenen km dieser Gruppe. Das Risiko als Zweiradfahrer in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden ist demnach für Wenigfahrer 7,5 Mal so groß wie für Vielfahrer; für Mittelfahrer 2,4 Mal so groß wie für Vielfahrer