Geisterfahrer

Aus alles-führerschein.at - Lexikon
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Unter Geisterfahrer versteht man ein Fahrzeug, dass gegen die vorgeschriebene Fahrtrichtung fährt, meist auf Autobahnen. Eine Geisterfahrt führt zusätzlich zur Geldstrafe auch zu einem Führerscheinentzug für mindestens drei Monate. Der Anteil der Verkehrsunfälle mit Geisterfahrern liegt jedes Jahr weit unter einem Prozent.


Im Jahr 2007 kam es beispielsweise „nur“ zu einem tödlichen Geisterfahrerunfall (0,15%). Insgesamt starben im Jahr 2007 691 Menschen auf unseren Straßen. „Nur“ 10 der 41.096 Unfälle mit Personenschaden waren Geisterfahrerunfälle (0,024%). Trotzdem ist die mediale Aufklärung wichtig.

Die meisten Geisterfahrer sind Männer, die Hälfte der Geisterfahrer ist alkoholisiert. Man muss davon ausgehen, dass sie in diesem Moment völlig unberechenbar reagieren. Zu viel Stress kann zu Affektstarre führen.


Richtiges verhalten, wenn man eine Geisterfahrerwarnung auf seinem Streckenabschnitt hört:


1. Keinesfalls überholen

2. Möglichst rechts und eher langsam – wegen der anderen aber nicht zu langsam – fahren

3. Alarmblinkanlage einschalten

4. Möglichst bis zur Entwarnung auf einen Parkplatz fahren

5. Kein gefährliches Verhalten setzen – es geht um Leben oder Tod!


Tipps für richtiges Verhalten, wenn man selbst zum Geisterfahrer wird sind eigentlich eher sinnlos, weil man dann ja selbst mit großer Wahrscheinlichkeit entweder alkoholisiert oder sonst verwirrt ist, trotzdem:


1. Zum nächstgelegenen Fahrbahnrand fahren und stehen bleiben

2. Alarmblinkanlage einschalten

3. Nicht die Fahrbahn queren oder umdrehen – das ist zu gefährlich

4. Hilfe alarmieren

5. Nicht aus Angst vor der Strafe ein gefährliches Verhalten setzen – es geht um Leben oder Tod!


Ursachen für Geisterfahrten sind:

• Beeinträchtigung durch Alkohol

• Verwirrtheit

• Selbstmordabsicht

• Mutprobe

• Schlechte Sicht

• Unkonzentriert und Ortsunkenntnis

• Bequemlichkeit (einfach zurückschieben oder Wenden)


Die meisten Geisterfahrten beginnen an Autobahnanschlussstellen und Parkplätzen.


Maßnahmen gegen Geisterfahrer:

• Beschilderungen bei Autobahnauffahrten

• Verkehrsfunk

• Geisterfahrerkrallen


Geisterfahrerkrallen sind quer in die Fahrbahn versenkt eingebaute Stacheln, die hochfahren, sobald ein Fahrzeug in der falschen Richtung fährt. Die Sinnhaftigkeit ist in Diskussion: Sie haben zwar schon zahlreiche Geisterfahrer gestoppt, aber sie sind teuer (ca. € 30.000,--), wartungsintensiv – insbesondere bei Schnee und Eis, immer wieder fahren Fahrzeug trotz aufgeschlitzter Reifen einige Kilometer weiter bis schließlich auch die Felgen ruiniert sind. Hängen gebliebene Fahrzeuge stellen ihrerseits eine Gefährdung für andere dar und Einsatzfahrzeuge könnten behindert werden.


Da die meisten Geisterfahrer alkoholisiert sind, ist die effektivste Gegenmaßnahme die Bekämpfung von Alkohol am Steuer.


In den meisten anderen europäischen Ländern tritt dieses Phänomen weniger stark auf, da die meisten Autobahnen über Mautstellen verfügen, wo ein falsches Auffahren unmöglich ist.