Geisterfahrer

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Unter Geisterfahrer versteht man ein Fahrzeug, dass gegen die vorgeschriebene Fahrtrichtung fährt, meist auf Autobahnen. Eine Geisterfahrt führt zusätzlich zur Geldstrafe auch zu einem Führerscheinentzug für mindestens drei Monate. Der Anteil der Verkehrsunfälle mit Geisterfahrern liegt jedes Jahr deutlich unter einem Prozent.


In den Jahren 2011 und 2012 kam es beispielsweise zu keinem tödlichen Geisterfahrerunfall, im Jahr 2013 zu zwei, 2014 starben bei 2 Geisterfahrerunfällen 3 Menschen. Insgesamt starben im Jahr 2013 455 Menschen auf österreichs Straßen. Auch bei Unfälle mit Personenschaden liegt der Anteil der Geisterfahrerunfälle unter einem Prozent. Im Jahr 2013 ereigneten sich laut Statistik Austria 38.502 Straßenverkehrsunfälle, bei denen 48.044 Personen verletzt wurden. Im OE3-Verkehrsfunk wird durchschnittlich ca. eine Geisterfahrermeldung pro Tag durchgegeben.


Statistik - Anzahl der bei Geisterfahrerunfällen getöteten Menschen:

2000: 7

2001: 1

2002: 3

2003: 3

2004: 1

2005: 8

2006: 2

2007: 1

2008: 2

2009: 2

2010: 1

2011: 0

2012: 0

2013: 2

2014: 3


(Quelle: Statistik Austria, zit. nach Kurier,23.1.15)


Die meisten Geisterfahrer sind Männer, die Hälfte der Geisterfahrer ist alkoholisiert. Man muss davon ausgehen, dass sie in diesem Moment völlig unberechenbar reagieren. Zu viel Stress kann auch zu Affektstarre führen.


Richtiges verhalten, wenn man eine Geisterfahrerwarnung auf seinem Streckenabschnitt hört:

(Im Idealfall fährt man auf einen Parkplatz)

1. Keinesfalls überholen

2. Möglichst rechts und eher langsam – wegen der anderen aber nicht zu langsam – fahren

3. Alarmblinkanlage einschalten

4. Möglichst bis zur Entwarnung auf einen Parkplatz fahren

5. Kein gefährliches Verhalten setzen – es geht um Leben oder Tod!


Tipps für richtiges Verhalten, wenn man selbst zum Geisterfahrer wird sind eigentlich eher sinnlos, weil man dann ja selbst mit großer Wahrscheinlichkeit entweder alkoholisiert oder sonst verwirrt ist, trotzdem:


1. Zum nächstgelegenen Fahrbahnrand fahren und anhalten

2. Alarmblinkanlage einschalten

3. Nicht die Fahrbahn queren oder umdrehen – das ist zu gefährlich

4. Hilfe alarmieren

5. Nicht aus Angst vor der Strafe ein gefährliches Verhalten setzen – es geht um Leben oder Tod!


Ursachen für Geisterfahrten sind:

• Beeinträchtigung durch Alkohol

• Verwirrtheit

• Selbstmordabsicht

• Mutprobe

• Schlechte Sicht

• Mangelnde Konzentration und Ortsunkenntnis

• Bequemlichkeit (einfach zurückschieben oder Wenden)


Die meisten Geisterfahrten beginnen an Autobahnanschlussstellen und Parkplätzen.


Maßnahmen gegen Geisterfahrer:

• Beschilderungen bei Autobahnauffahrten

• Verkehrsfunk

• Geisterfahrerkrallen


Geisterfahrerkrallen sind quer in die Fahrbahn versenkt eingebaute Stacheln, die hochfahren, sobald ein Fahrzeug in der falschen Richtung fährt. Die Sinnhaftigkeit ist in Diskussion: Sie haben zwar schon zahlreiche Geisterfahrer gestoppt, aber sie sind teuer (ca. € 30.000,--), wartungsintensiv – insbesondere bei Schnee und Eis, immer wieder fahren Fahrzeug trotz aufgeschlitzter Reifen einige Kilometer weiter bis schließlich auch die Felgen ruiniert sind. Hängen gebliebene Fahrzeuge stellen ihrerseits eine Gefährdung für andere dar und Einsatzfahrzeuge könnten behindert werden.


Da die meisten Geisterfahrer alkoholisiert sind, ist die effektivste Gegenmaßnahme die Bekämpfung von Alkohol am Steuer.


In den meisten anderen europäischen Ländern tritt dieses Phänomen weniger stark auf, da die meisten Autobahnen über Mautstellen verfügen, wo ein falsches Auffahren unmöglich ist.