Alkohol-Trinkmengen

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Grundsätzlich sollte man beim Auto fahren absolut nichts Alkoholisches trinken. Begründung: Da jeder Mensch verschieden ist, kann nicht mit Sicherheit berechnet werden, wie viel Promille bei welcher Alkoholkonsummenge erreicht werden.


Faktoren für Promille

Die Promillehöhe ist von folgenden Faktoren abhängig:

• Körpergewicht

• Trinkdauer

• Magenfüllung

• individuelle Relation zwischen Muskel- und Fettgewebe

• individueller Stoffwechsel (Enzyme)

• Geschlecht

• Gesundheitszustand (z.B. Lebererkrankungen)

• gleichzeitige Einnahme anderer in der Leber abzubauender Substanzen (Medikament)


Nicht signifikant verändert wird die Promillehöhe z.B. durch:

• subjektive Befindlichkeit

• Selbsteinschätzung der Trinkfestigkeit (manchmal bauen Personen, die Alkohol gewöhnt sind, sogar langsamer ab)

• körperliche Betätigung (Alkohol kann man nicht „hinausschwitzen“)

• Alter


Ein Glas Regel

Ein-Glas Regel für 0,5 Promille im Straßenverkehr (für Probeführerscheinbesitzer gilt die 0,1 Promille-Grenze): Jeder Gesunde und Normalgewichtige (über ca. 60 kg) könnte bei gefülltem Magen (z.B. nach einem guten Mittagessen) 0,5 l Bier oder ¼ l Wein (rot oder weiß) oder 4 cl Schnaps trinken und wäre mit ziemlicher Sicherheit unter 0,5 Promille.

Diese Regel gilt für drei Stunden. Dann ist sämtlicher Alkohol abgebaut. Nach jeweils drei Stunden könnte man ein zweites Glas trinken.

Mit dieser Regel ist größtmögliche Sicherheit gewährleistet - aber für z.B. eine Frau mit 50 kg Körpergewicht kann das schon kritisch werden. Und natürlich kann es sein, dass jemand mit 1 l Bier auch noch unter 0,5 Promille bleibt (z.B. bei sehr hohem Körpergewicht).

Alkoholmenge in Getränken

Die oben genannten Trinkeinheiten (0,5 l Bier oder ¼ l Wein oder 4 cl Schnaps) enthalten ungefähr jeweils 20g Alkohol. Bier weist ca. 5-6 Vol% Alkohol auf, Leichtbier etwa 3 Vol%, alkoholfreies Bier nur 0,3 bis 0,4 Vol%. Bei alkoholfreiem Bier kann der darin enthaltene Hopfen beruhigend erlebt werden, nicht aber der verschwindend geringe Alkoholanteil, welcher für den Straßenverkehr nicht von Bedeutung ist. Bei normalem Wein und Sekt finden sich etwa 10 bis 12,5 Vol% Alkohol. Sekt geht wegen der Kohlensäure rascher ins Blut über, es werden dadurch die Magenwände aufgestellt, wodurch sich die Oberfläche vergrößert. Das spezifische Gewicht von Alkohol beträgt 0,79 g/ccm. Die Gramm-Menge für jedes alkoholische Getränk kann folgendermaßen bestimmt werden: Vol% x 10 x 0,79 = g Alkohol/Liter

Es darf nicht übersehen werden, dass Beeinträchtigungen auch schon unter 0,5 Promille vorliegen können. Bei einem Verkehrsunfall mit Personenschaden wären in diesem Fall strafrechtliche Konsequenzen nicht auszuschließen, denn bei 0,6 Promille besteht bereits das doppelte Unfallrisiko.


Promille-Berechnungen

Möglichkeiten zum Berechnen der Alkoholisierung Achtung: Es kann keine exakte Berechnung der Promille im Blut geben, da die Vielzahl der weiter oben erwähnten Faktoren in ihrer individuellen Kombination nicht in einer Formel zu erfassen sind. Allein der individuelle Stoffwechsel und die individuelle Alkoholabbaurate in der Leber sind unbekannte Faktoren. Darüber hinaus geht nicht sämtlicher getrunkener Alkohol ins Blut über. Ein wesentlicher Teil wird gleich ausgeschieden, ein weiterer Teil geht ins Körpergewebe und nicht in den Blutkreislauf über. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Alkohol besser vom Muskelgewebe aufgenommen werden kann, es besteht zu ca. 75% aus Wasser, als vom Fettgewebe, denn dieses besteht nur aus ca. 20% Wasseranteil, worin Alkohol vorübergehend gespeichert werden kann. Vor allem darf nicht übersehen werden, dass die Blutalkoholkonzentration kein konstanter Wert ist, sie verändert sich von Minute zu Minute. Folgende Berechnungen beziehen sich auf den potenziellen Maximalwert.


Nur annäherungsweise und eher unrealistisch kann die maximale Blutalkoholkonzentration mittels der Widmark-Formel abgeschätzt werden: Demnach entspricht die Blutalkoholkonzentration in Promille

Gramm-Menge des getrunkenen Alkohols / Körpergewicht x Reduktionsfaktor

(Reduktionsfaktor: bei Männern: 0,7; bei Frauen: 0,6)


Schon präziser ist die Fous-Formel zur Ermittlung der maximalen Atemalkoholkonzentration in mg/l:

g Alkohol / 100 x (1,5645 – (0,1524 x ES) – (0,3961 x FL) – 0,05)

ES = Essen mit der Zahl 1 einzusetzen, ohne Essen mit der Zahl 0 einzusetzen FL = Körperoberfläche in m2 berechenbar mittels: 0,007184 x GR 0,725 x GEW 0,425 GR = Größe in cm GEW = Gewicht in kg

Zur Umrechnung: mg/l Atemalkoholkonzentration x 2 (abgerundet) = Promille Blutalkoholkonzentration


Alkohol im Körper

Nach der Aufnahme des Alkohols flutet dieser vom Magen ins Blut an (Anflutungsphase bzw. Resorption). Die maximale Alkoholkonzentration im Blut ist nach etwa einer Stunde erreicht (mind. 20 Min., max. 2 Std.). Danach erfolgt der lineare Abbau des Alkohols im Wesentlichen in der Leber (tlw. schon im Magen) mit einer Abbaurate von 0,1 bis über 0,25 Promille pro Stunde (Abbauphase bzw. Elimination). Die Abbaugeschwindigkeit kann nicht beeinflusst werden, weder durch Schlaf noch durch Aktivität. Der Abbau erfolgt durch Oxidation zu Azetaldehyd und im zweiten Schritt zu Azetat (Essigsäure) mittels zweier Enzymsysteme:

- Das Alkoholdehydrogenase-System (ADH)

- Das mikrosomale Äthanol-Oxidations-System (MEOS)


In sehr geringem Ausmaß wird Alkohol auch durch die Atemluft ausgeschieden. Pro Tag scheidet der Mensch etwa 300-500 g Wasser durch die Atemluft aus und im Zuge dessen eben auch geringe Mengen Alkohols aus dem Blutkreislauf. 500-800 g Wasser werden täglich durch die Haut ausgeschieden, davon bleibt der Blutalkohol jedoch im Wesentlichen unberührt (Birbaumer & Schmidt, 1991; Lesch, 1987, Feuerlein, 1989).


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